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Mattweid-Brünnli

Erneuerung Mattweid-Brünnli 2019 - 2022

1836 Erste Wasserstelle im hinteren Bereich der Mattweidwiese.
1893 Der äusserst trockene Sommer 1892 macht es notwendig, die bestehende Quelle in der Senke auf der hinteren Mattweid neu zu fassen. Jedes Wässerlein wird mit Ackten (Tonröhren) zum Waldrand in die neue Brunnstube geleitet. Von dort wird es via die Wasserfassung Schemel über gusseiserne Röhren in ein Reservoir unter der heutigen Hauptstrasse 65 geführt. Aufforstung durch die Repetier-Schüler zur Verbesserung der Wasserreserve. Nach nur 10 Jahren ist die Mattweid bereits zum grossen Teil entwässert und liefert nur noch wenig Wasser.
1902 Obwohl in Titterten weitere 27 Sodbrunnen bis zu einer Tiefe von 36 Metern gegraben werden, bleibt die Wasserversorgung ungenügend. Dies führt zum Projekt «Goldbrunnenquelle». Seitdem bezieht Titterten das Wasser aus seiner Quelle von den Wasserfallen, das Mattweid-Brünnli wird von der Leitung abgehängt.
1944 Das aufgeforstete Waldstück fällt im Zweiten Weltkrieg der Anbauschlacht zum Opfer und ist seither Ackerbaufläche. Die 1944 eigens gegründete Entwässerungsgenossenschaft veranlasst die Drainage der Mattweid von zwei Hektaren (200x100m) mit Ton- und Zementrohren. Dieses Grundwasser fliesst in die Mattweid-Brunnstube. Kosten damals: SFr. 9'500.- Der alte Schulhausbrunnen (s. unten links) wird für SFr. 40.- an die Entwässerungsgenossenschaft verkauft und bei der Brunnstube platziert und angeschlossen.
alter Schulbrunnentrog
alter Schulbrunnentrog
Betontrog
Betontrog
 
2018 Der Betontrog ist leck (s. oben rechts) und die Wasserzuführung sehr klein. Auf Antrag von Alice Killenberger beschliesst der NVVT, dem Mattweid-Brünnli neues Leben einzuhauchen. Projektteam: Max Müller und Kaspar Thommen.
2019 Die beschädigte Wasserleitung vom Schacht im angrenzenden Wald bis zum letzten Schacht vor dem Eintritt in die Brunnstube wird durch Gisler Transporte AG instand gestellt.
2020 Anna Schaad (Foto unten, Mitte) macht mittels Rutengängen am hinteren Waldrand und in der Ackerbaufläche die Quell- und Drainageleitungen ausfindig.
Die Drainageleitung am hinteren Bereich zum Waldrand wird kontrolliert
Die Drainageleitung am hinteren Bereich zum Waldrand wird kontrolliert
Gianluca Müller am Bagger
Gianluca Müller am Bagger
Graben mit Drainageleitung (hinten)
Graben mit Drainageleitung (hinten)
 

Die Durchflussprüfung wird mittels Wassereinleitung aus einem Druckfass kontrol-liert. Thomas Stohler lässt nebst diesen Arbeiten auch sein vielfältiges Wissen einfliessen. Seitdem fliesst das Wasser wieder regelmässig zum Mattweid-Brünnli.
2022 Dominic Tanner initiiert und behaut zwei Findlinge zu Brunnen, ersetzt den defekten Betontrog und gestaltet die Umgebung. Kaspar Thommen schliesst die Leitung zum Brünnli neu an.
Brunnen aus Granit
Brunnen aus Granit
Dominic Tanner beim Setzen des Brunnensteins
Dominic Tanner beim Setzen des Brunnensteins
Umgebungsarbeiten
Umgebungsarbeiten
 
22.5.2022 Das neue Mattwweid- Brünnli mit dem neuen Platz wird feierlich eingeweiht.
Neuer Brunnen und Umgebungsarbeiten
Neuer Brunnen und Umgebungsarbeiten

Ein grosses Dankeschön an alle Helfer und Helferinnen, auch an diejenigen, die hier nicht namentlich erwähnt wurden.
Sponsoren des neuen Brünnlis samt Umgebung sind die Bürgergemeinde Titterten und der NVVT.

Logo NVVT
Titterten BL
 

Text und Fotos: Alice Killenberger und Monika Schweizer

Ausführungsplan Drainage Mattweid (1944)

Grabarbeiten und Rohrverlegung durch Burri Mangold & Co, Liestal
Tonrohrlieferung durch Gebr. Kohler, Läufelfingen
Zementrohrlieferung durch Fontana, Reigoldswil

Ausführungsplan Drainage Mattweid - z'Matten
Ausführungsplan Drainage Mattweid - z'Matten
Legende

Brunnengeschichten…

Im Dorf kursieren Geschichten, dass polnische Internierte mitgeholfen hätten, im Jahr 1944 die Drainage zu bauen. Remo Frey, Gemeinderat, und Remigius Suter, Kulturhistoriker, haben im Frühjahr 2022 im Gemeindearchiv nach schriftlichen Nachweisen hierfür gesucht. Sie sind leider nicht fündig geworden. Vielen Dank für diesen Effort!
Wer mehr wissen möchte zur Geschichte von internierten Menschen während des zweiten Weltkrieges kann den «Schlussbericht des eidg. Kommissariates für Internierung und Hospitalisierung über die Internierung fremder Militärpersonen von 1940 – 1945» lesen.

  • Auf den Seiten 93 und 94 werden die verschiedenen Kategorien von Internierten ausführlich beschrieben.
  • Demnach wurde im 2. Semester 1943 auf 27 Bauplätzen u.a. Drainagen gebaut.
  • Das durch Arbeiten wie Drainagen etc. gewonnene Neuland beläuft sich in der ganzen Schweiz auf 524ha, siehe im Bericht Seite 629.
  • Im Verzeichnis der Ortschaften mit Belegung durch "internierte, fremde Militärpersonen" vom Juni 1940 bis 1945 wird auf Seite 423 auch Reigoldswil aufgeführt.
  • Die Arbeitsmöglichkeiten / Arbeitseinsätze werden auf den Seiten 609-610 beschrieben.
  • Das Arbeitsgeld, das die Übernehmer von internierten Arbeitskräften pro Mann und Arbeitstag zu zahlen hatten, betrug Rp. -.50 bis Fr. 1.-.

So ist es durchaus vorstellbar, dass die kursierenden Geschichten ihre Richtigkeit haben.

Den Rechenschaftsbericht lesen Sie hier:
https://www.bar.admin.ch/bar/de/home/service-publikationen/verwaltungsgeschichte/quellen/fluechtlingspolitik-zweiter-weltkrieg--rechenschaftsberichte.html

Den vollständigen Bericht können Sie hier lesen: https://www.bar.admin.ch/dam/bar/de/dokumente/verwaltungsgeschichte/E5791_1000-949_2561.pdf.download.pdf/E5791_1000-949_2561.pdf

Schlussbericht Internierte
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